Hohe Artenvielfalt und zahlreiche Insekten sind Nachweise für Biodiversität. Beides bietet der Andermatt Swiss Alps Golf Course. Das hat auch das Tagfaltermonitoring vom letzten Sommer gezeigt.
Mit 56 festgestellten Arten – zehn davon in der Schweiz als gefährdet eingestuft – ist die Vielfalt bei den Schmetterlingen erfreulich hoch. Das ist ein weiteres positives Resultat nach den grossartigen Ergebnissen der Libellen- und Vogelmonitorings der Vorjahre.
Schon bei der Planung des Andermatt Swiss Alps Golf Course war klar: Dieser Golfplatz soll ein Ort hoher Biodiversität werden. Es wurden darum Naturvorranggebiete geplant und zwischen 2005 und 2012 Bestandesaufnahmen der Schmetterlinge gemacht (Fachsprachlich Tagfalter), um einen Referenzzustand zu haben. Ein zweites Monitoring im letzten Sommer lässt daher direkte Vergleiche zu. Mit Feldstecher, Fangnetz, Fangdöschen und Lupe bestückt, zog Heinz Bolzern vom Büro für Naturschutzökologie an vier verschiedenen Tagen ins Gelände. Untersucht hat er eine Gesamtfläche von rund 34 Hektaren mit vier topographisch unterschiedlichen Abschnitten, drei in der vorwiegend trockenen Hangzone, einen in der feucht-nassen Ebene. Alles Flächen, auf denen möglichst viele Falter zu erwarten waren. Sein Ziel: Tagfalter im engeren Sinn zu erfassen – das sind Widderchen (Zygaeniden), Dickkopffalter (Hesperiiden) und Schmetterlinge (Papilionidea), auch notiert wurden Falter anderer Gruppen. So hat er zusätzlich Schwärmer (Sphingidae) und Fauenspinner (Saturniidae) beobachtet.
Hohe Zahl an Tagfalterarten
Die Resultate der Bestandesaufnahme zeigen ein naturschutzfachlich positives Bild. Im untersuchten Gebiet hat Heinz Bolzern 56 Tagfalterarten festgestellt, das ist mehr als ein Viertel der in der Schweiz heimischen gut 200 Arten. Die folgenden zehn davon sind in der aktuellen Roten Liste des Bundesamts für Umwelt aufgeführt: Bibernell-/Thymian- Widderchen, Baumweissling, Hochmoor-Gelbling, Trauermantel, Violetter Silberfalter, Braunfleckiger Perlmutterfalter, Baldrian-Scheckenfalter, Schwarzfleck-Ameisenbläuling, Quendelbläuling und Wundklee-Bläuling. Eine weitere Rote Liste-Art, der Skabiosenschwärmer, findet sich unter den beiläufig erfassten Faltergruppen. Die mehrfachen Funde und Fundumstände dieser Arten im untersuchten Gebiet lassen gemäss Bericht auf vitale Populationen schliessen. Besonders erwähnenswert seien die Vorkommen von Quendelbläuling und Wundklee-Bläuling, welche in der Zentralschweiz eine nur sehr eingeschränkte beziehungsweise abnehmende Verbreitung haben. Verglichen mit den früheren Daten zeigt die Untersuchung, dass keine der naturschutzfachlich wichtigen Arten fehlen. Weiter ist erkennbar, dass die aktuellen Verhältnisse den für diesen Landschaftsraum typischen Arten, insbesondere den nachgewiesenen Rote Liste-Arten, vitale Populationen ermöglichen.
Gut gepflegtes Schutzgebiet
Dieser naturschutzfachlich positive Befund ist zu einem wesentlichen Teil darauf zurückzuführen, dass es grosse Tier- und Pflanzenschutzflächen gibt auf dem Andermatt Swiss Alps Golf Course (darunter auch das kantonale Naturschutzgebiet Bäz, welches fast 40 Prozent des gesamten Golfplatzgeländes ausmacht) und dass diese Flächen gut gepflegt sind. Dadurch, dass der Platz naturnah konzipiert ist und so nachhaltig wie möglich betrieben wird, ist er das Zuhause von immer mehr Pflanzen- und Tierarten. Ein Libellenmonitoring im Sommer 2020 und eine Bestandesaufnahme der Vögel von 2019 belegen das.
Foto: © Antonia Lutz