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Freitag, 28. November 2025
   
 

Zwischen Fast Fashion und Recycling: Warum die Zukunft der Textilindustrie in nachhaltigen Fasern liegt

... von Luc Olivier, Fondsmanager des Echiquier Positive Impact Europe bei LFDE



Die ökologischen Folgen der Textilindustrie sind massiv: 8 % der globalen Treibhausgasemissionen, ein Wasserverbrauch in der Größenordnung von 85 Millionen Olympia-Schwimmbecken und ein Anteil von 9 % an der Mikroplastikverschmutzung der Ozeane[1]. 

Angetrieben vom Boom der Fast Fashion verschärfen sich diese Herausforderungen weiter. Der weltweite Textilmarkt ist aktuell rund 1,07 Billionen US-Dollar schwer und dürfte bis 2032 auf über 1,67 Billionen wachsen[2]. Umso dringlicher ist ein grundlegender Kurswechsel. Unternehmen auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit zu begleiten, ist dabei nicht nur ökologisch, sondern auch finanziell mit Blick auf die Anlageperformance notwendig[3].

Zentral für den Wandel ist die Frage, aus welchen Materialien Textilien künftig bestehen werden. Der Anteil synthetischer Fasern wie Polyester, Nylon oder Acryl liegt inzwischen bei über 60 %. Sie sind zwar günstig und robust, aber auch umweltschädlich und schwer zu recyceln. Deshalb stehen zwei Prioritäten im Vordergrund: die Entwicklung besser recycelbarer Materialien und der Einsatz natürlicher, verantwortungsvoll gewonnener Fasern. Dabei gilt jedoch: Auch Pflanzenfasern können Umwelt und Biodiversität belasten. Gefragt ist ein pragmatischer, aber ambitionierter Ansatz, der Innovation und Ressourcenschonung verbindet.

Textilinnovationen: Von Hightech-Recycling bis hin zur Holzfaser-Revolution


Die Transformation beginnt entlang der gesamten Wertschöpfungskette. So setzt Adidas seit 2024 zu 99 % recyceltes Polyester ein und will ab 2030 zusätzlich 10 % aus recycelten Textilabfällen gewinnen[4]. Das Unternehmen war Vorreiter bei der Verwendung von Ozeanplastik und entwickelt eigene Recyclingprozesse. Auch in der Rohstoffgewinnung gibt es Fortschritte: So haben die finnische Metsä Group und das Chemieunternehmen Kemira mit „Kuura” eine synthetische Zellulosefaser auf Basis nachwachsender Rohstoffe entwickelt. Der Markt für solche MMCF-Fasern und Textilrecycling könnte künftig jährlich um über 8 % wachsen – und eröffnet neue Anlagechancen im Sinne der Kreislaufwirtschaft[5].

Impact-Investoren als Wegbereiter des Wandels

Noch sind diese Initiativen Einzelfälle, doch sie markieren den Beginn eines tiefgreifenden Wandels. Ähnlich wie bei der Energiewende ist eine systemische Umstellung der Branche erforderlich. Impact-Investoren spielen dabei eine zentrale Rolle: Sie stellen Kapital bereit, führen den Dialog mit Unternehmen und fördern konkrete Fortschritte. Wir konzentrieren uns gezielt auf solche Innovationsführer. Denn wer heute nachhaltig wirtschaftet, schafft langfristig stabile Geschäftsmodelle und trägt aktiv zur Lösung globaler Herausforderungen bei.

[1] Jährliche Daten, Textile industry: how can we make it more sustainable?, Vereinte Nationen, 2024
[2] Größe, Anteil und Branchenanalyse des Textilmarktes, Fortune Business Insight, 2025
[3] SRI-Bericht 2024, Seite 9, LBP AM
[4] Adidas, Our Targets
[5] CAGR 2024–2030, Capital Market Days Kemira, 2024

 

Veröffentlicht am: 28.11.2025

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