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Donnerstag, 28. März 2024
   
 

UniCredit Bank Austria Konjunkturindikator

In kleinen Schritten zur Konjunkturerholung



Die österreichische Wirtschaft findet langsam aber stetig aus ihrem Stimmungstief. „Nach der starken Verbesserung zu Jahresbeginn stieg der UniCredit Bank Austria Konjunkturindikator im Februar nur noch leicht an. Die Aufhellung der Konjunktur verliert an Tempo. Mit einem Wert von minus 0,9 Punkten liegt der Indikator deutlich unter seinem langjährigen Durchschnitt und weist weiter auf eine zumindest noch leicht rückläufige Wirtschaftsentwicklung in Österreich hin“, meint UniCredit Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer.

„Der Gegenwind für die österreichische Wirtschaft hat im Februar nur noch wenig nachgelassen. Während die Industrie und der Dienstleistungssektor jedoch etwas optimistischer ins Frühjahr starten, hat die Konjunktur in der Bauwirtschaft erneut nachgelassen. Die Verschlechterung der Auftragslage belastet die Geschäftserwartungen insbesondere im Hochbau“, so Bruckbauer.

Bauwirtschaft belastet Konjunkturstimmung in Österreich

Den größten Anteil am leichten Anstieg des UniCredit Bank Austria Konjunkturindikators im Februar hatte die Verbesserung der Stimmung im Dienstleistungssektor. Den vierten Monat in Folge erhöhten sich die Geschäftserwartungen, die erstmals seit vorigen Sommer den langjährigen Durchschnittswert sogar überstiegen. Rückenwind kam dabei von der leicht verbesserten Verbraucherstimmung, die jedoch seit Beginn des Kriegs in der Ukraine weiterhin von starkem Pessimismus gekennzeichnet ist.

Auch die erneute Verbesserung der Stimmung in der heimischen Industrie trug zum Anstieg des UniCredit Bank Austria Konjunkturindikators bei, zumal sich das globale Exportumfeld zu entspannen begann. Die Entschärfung der Lieferkettenprobleme, sinkende Rohstoffpreise und die Öffnung der chinesischen Wirtschaft nach dem neuerlichen Pandemieausbruch im Winter brachten die Trendwende bei der mit den österreichischen Handelsanteilen gewichteten internationalen Industriestimmung.

Dagegen verschärfte sich der Stimmungseinbruch in der erfolgsverwöhnten Bauwirtschaft. Die preislich bedingte verringerte Leistbarkeit von Wohnimmobilien in Kombination mit neuen Kreditvergaberegelungen und steigenden Zinsen haben vor allem im Hochbau zu deutlichen Auftragsrückgängen geführt und dämpfen die Aussichten im Februar.

Besser als erwartet durch den Winter

Nach dem minimalen Rückgang des BIP gegen Ende 2022 weist die Stimmungslage für das erste Quartal 2023 erneut auf eine geringfügig rückläufige Wirtschaftsentwicklung in Österreich hin. „Die Entwicklung der österreichischen Wirtschaft über die Wintermonate ist etwas günstiger ausgefallen, als wir ursprünglich erwartet haben. Wir haben daher unsere Wachstumsprognose für das Jahr 2023 geringfügig von 0,3 auf 0,7 Prozent anheben können. Da sich mit dem langsamen Rückgang der Inflation und den damit nachlassenden Belastungen für die inländische Nachfrage die sich abzeichnende positive Entwicklung fortsetzen dürfte, wird im Frühjahr eine Erholung der österreichischen Wirtschaft einsetzen“, meint UniCredit Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl.

Hartnäckige Inflation bremst Erholungstempo

Das Erholungstempo wird in den kommenden Monaten durch die hartnäckige Inflation belastet werden. Zudem werden die veränderten Finanzierungsbedingungen nach der Verschärfung der Geldpolitik durch die EZB das Aufschwungstempo dämpfen. Die Finanzierungsbedingungen werden auch im kommenden Jahr überwiegend herausfordernd bleiben und damit die Investitionstätigkeit der Unternehmen erschweren. Dagegen könnte der private Konsum dank spürbarer Reallohnzuwächse mehr Unterstützung bieten. „Die Erholung der österreichischen Wirtschaft sollte sich 2024 fortsetzen. Wir erwarten weiterhin ein Wirtschaftswachstum von 1,2 Prozent. Dabei nimmt die Wahrscheinlichkeit einer günstigeren Entwicklung sogar zu, gestützt auf bessere Aussichten für mehr Rückenwind durch die Weltwirtschaft aufgrund der anhaltenden Entspannung bzw. sogar Auflösung der Lieferkettenprobleme. Allerdings sind die andauernden geopolitischen Belastungen diesbezüglich ein hohes Risiko“, meint Pudschedl.

Leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit

Die schwache Konjunkturentwicklung der vergangenen Monate schlägt sich mittlerweile ungünstig auf den österreichischen Arbeitsmarkt nieder. Das Beschäftigungswachstum hat sich verringert, die Anzahl der Arbeitssuchenden steigt, während die offenen Stellen zurückgehen. „Die Folgen der schwächelnden Konjunktur über den Winter sind spürbar geworden, aber der österreichische Arbeitsmarkt zeigt sich sehr widerstandsfähig. Angesichts der Enge am Arbeitsmarkt, die sich unter anderem an immer noch fast 120.000 offenen Stellen zeigt, wird die Arbeitslosenquote in den kommenden Monaten nur geringfügig steigen“, meint Pudschedl und ergänzt: „Nach 6,3 Prozent im Vorjahr erwarten wir im Jahresdurchschnitt 2023 einen Anstieg der Arbeitslosenquote auf nur 6,4 Prozent. Für 2024 gehen wir bereits wieder von einem leichten Rückgang aus. Die stärkere Konjunktur und der gegenüber den Vorjahren geringere Anstieg des Arbeitskräftepotentials bedingt durch das allmähliche Ausscheiden der Baby-Boomer aus dem Arbeitsprozess sollten dies ermöglichen.“

Zäher Inflationsrückgang führt noch zu weiterer Verschärfung der Geldpolitik

Der Inflationshöhepunkt dürfte zu Jahresbeginn 2023 erreicht worden sein. Die Teuerung ist in Österreich jedoch immer noch zweistellig und damit deutlich höher als im Euroraum. Die hohe Lohndynamik, hohe fiskalische Maßnahmen und die teilweise weiterhin sehr starken Nachfrage werden auch in den nächsten Monaten den Rückgang der Inflation bremsen, voraussichtlich sogar stärker als im Euroraum. Mit durchschnittlich 6,5 Prozent im Jahr 2023 wird die Inflation in Österreich über jener im Euroraum von 5,2 Prozent liegen. Auch 2024 ist mit durchschnittlich 3,0 Prozent gegenüber 2,4 Prozent nach Einschätzung der Ökonomen der UniCredit Bank Austria eine deutlich höhere Inflation in Österreich zu erwarten.

„Diese Woche wird die EZB die Leitzinsen mit ziemlicher Sicherheit um 50 Basispunkte anheben und auch eine weitere Straffung der Geldpolitik ankündigen. Aufgrund der jüngsten Inflationsdaten erwarten wir nun auch im Mai eine Anhebung der Leitzinsen um 50 Basispunkte“, meint Bruckbauer abschließend und ergänzt: „Wir haben unsere Prognose für den Zinshöhepunkt per Mitte 2023 für den Einlagensatz von 3,50 auf 4 Prozent angehoben und für den Refinanzierungssatz auf 4,50 Prozent, da sich die Kerninflation kurzfristig als hartnäckiger erweisen dürfte, als es wir und die EZB erwartet hatten.“

 

Veröffentlicht am: 15.03.2023

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