^

 

 Suche  | Sitemap  | Mediadaten  | Kontakt  | Impressum  | Datenschutz
       
Montag, 29. April 2024
   
 

Aktienmärkte: schwieriges Fahrwasser voraus

Kommentar von René Nicolodi, Head of Equities & Themes, Swisscanto



Die Aktienmärkte entwickelten sich im ersten Halbjahr 2023 vielerorts besser als zu Jahresbeginn zu erwarten war. Die allgemeine Kursentwicklung nach der Korrektur 2022 lässt sich vor allem mit einer Bewertungsexpansion und weniger durch eine Verbesserung der Fundamentaldaten erklären.


USA und Europa, die beiden wichtigsten Regionen für Investierende der D-A-CH-Region, haben sich angesichts der unsicheren Wachstumserwartungen und Zinsbremse der Notenbanken gut geschlagen. Im Gegensatz dazu hat China, nach einem hoffnungsvollen post-Covid Reopening zu Jahresanfang, weiterhin und stärker als erwartet mit einer schleppenden Erholung der Nachfrage zu kämpfen.

Profitiert haben im ersten Halbjahr in erster Linie Wachstums- und Qualitätstitel sowie zyklische Sektoren. Letztere trotz, vor allem in Europa, schwacher PMI-Daten für das verarbeitende Gewerbe. Der IT-Sektor erholte sich nach dem Einbruch 2022 im Kontext der aufkommenden AI-Euphorie besonders stark. Am anderen Ende zahlt der Immobiliensektor den Preis der hohen Zinsen mit entsprechenden Bewertungsanpassungen.

Der überwiegend erfreulichen Halbzeitbilanz steht ein umso nebliger Blick auf die zweite Jahreshälfte gegenüber. Die Aktienmärkte befinden sich in einem schwierigen Fahrwasser. Losgelöst davon, ob die Zinserhöhungen von Fed und EZB bereits einen Peak erreicht haben, dürften die Inflationserwartungen und damit die Zinsen länger als allgemein erwartet auf einem höheren Niveau verbleiben. Auf dem aktuellen relativen wie absoluten Bewertungsniveau liegt es auf der Hand, dass keine Euphorie an den Aktienmärkten vorherrscht, eine vorsichtige Grundhaltung dominiert und das Kurspotenzial nach oben limitiert ist. Gleichzeitig halten sich aber die Rezessionssorgen aufgrund der noch stabilen Wirtschaftsentwicklung in Grenzen beziehungsweise verschieben sich auf der Zeitachse nach hinten.

Aus einer reinen Bewertungsoptik spricht einiges für Aktien in der Euro-Zone sowie für den Schweizer Aktienmarkt, der mit dem bekannten defensiven Charakter punkten kann. Auf Titelebene bevorzugen wir Qualitätsaktien aus defensiveren Sektoren. Die Schwellenländer erachten wir als attraktiv. Sie sind in ihrem konjunkturellen Zyklus den Industriestaaten voraus. Sie haben gemäß unseren Prognosen den Wachstumstiefpunkt bereits hinter sich und wir erwarten die ersten geldpolitischen Lockerungen in diesem Sommer. Aber Investierenden muss bewusst sein, dass die Emerging Markets immer mit höheren Risiken verbunden sind, beispielsweise auch von etwaigen negativen Entwicklungen in China.

Angst und Panik sind bekanntermaßen die schlechtesten Ratgeber und wir sehen auch keine Notwendigkeit, über die Maßen nervös zu agieren. Langfristig orientierte Anlegerinnen und Anleger können Rückschläge verkraften in dem Wissen, dass Aktien auf lange Sicht der beste Performance-Lieferant unter allen Anlageklassen sind. Eine Korrektur im Laufe des zweiten Halbjahrs oder im ersten Halbjahr 2024 sollte aber einkalkuliert werden und keine Überraschung darstellen. Eine defensive Positionierung ist daher im aktuellen Makro-Umfeld sicherlich von Vorteil.

 

Veröffentlicht am: 02.07.2023

AusdruckenArtikel drucken

LesenzeichenLesezeichen speichern

FeedbackMit uns Kontakt aufnehmen

FacebookTeile diesen Beitrag auf Facebook

Nächsten Artikel lesen

Vorherigen Artikel lesen

 

Neu:


 

 

 

 

Werbung

Werbung

 

 

 

Werbung

             

 

Besuchen Sie auch diese Seiten in unserem Netzwerk:
| Börsen-Lexikon
| Fotograf Fotomensch Berlin
| Geld & Genuss
| gentleman today
| genussmaenner.de
| geniesserinnen.de
| instock.de
| marketingmensch | Agentur für Marketing, Werbung & Internet
| Unter der Lupe

© 2024 by frauenfinanzseite.de, Groß-Schacksdorf. Alle Rechte vorbehalten.