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Montag, 29. April 2024
   
 

Populismus in Europa könnte für Volatilität sorgen

Marktkommentar Mark Dowding / RBC BlueBay AM



Mit Sorge auf das Erstarken populistischer Strömungen in Frankreich und Deutschland blickt Mark Dowding, Chief Investment Officer bei BlueBay, RBC BlueBay Asset Management. In den USA sieht er keine Gründe für die Notenbank, auf eine weitere Zinserhöhung zu verzichten.

Hier sein aktueller Marktkommentar


Aufgrund höherer Zinserwartungen sind die Renditen in den vergangenen Tagen insbesondere am vorderen Ende der Kurve weiter gestiegen. Haupttreiber waren ein solider ADP-Arbeitsmarktbericht und das Protokoll zur Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank vom vergangenen Monat. Andere in dieser Woche veröffentlichte Wirtschaftsdaten zeichneten hingegen ein eher gemischtes Bild des wirtschaftlichen Umfelds.

Unterdessen deuten Inflationsmessgrößen wie das Nowcasting-Modell der Cleveland Fed auf eine Abschwächung der Inflation auf rund 3 Prozent hin. Das spricht dafür, dass die Wirtschaft weiterhin abkühlt und die Teuerung sich dem Zielwert der Fed nähert.

Dennoch scheint der Offenmarktausschuss auf dem besten Weg zu sein, die Zinsen in diesem Monat weiter anzuheben. Fed-Chef Jerome Powell ist sich zwar bewusst, dass die verzögert wirkende Geldpolitik die Wirtschaft in den kommenden Monaten weiter belasten wird. Die Aktienmärkte notieren aber nahe ihren Höchstständen und Anleihen werden relativ gut gehandelt. Daher ist die Fed sehr vorsichtig mit Signalen, die als Katalysator für eine Stärkung von Risikoanlagen und eine damit einhergehende Lockerung der finanziellen Bedingungen wirken könnten.

Die US-Renditekurve ist so stark invers wie lange nicht mehr. Das macht es für Anleihen mit längerer Laufzeit schwierig. Letztendlich dürfte eine klare Zinssenkungs-Perspektive nötig sein, damit es zu einer nachhaltigeren Erholung bei festverzinslichen Wertpapieren kommen kann. Und die könnte noch einige Zeit auf sich warten lassen.

Die Umkehrung der Zinskurve belastet auch die Renditen in der Eurozone. Unterdessen zeigen die Unruhen in Frankreich, dass der Populismus schnell zunehmen kann, wenn die Wirtschaft in eine Rezession abgleitet und die Arbeitslosigkeit steigt. Es ist besorgniserregend, wie gut Marine Le Pen und der Rassemblement National abschneiden würden, wenn heute in Frankreich gewählt werden würde. Ebenfalls bemerkenswert ist, dass in Deutschland die AfD die SPD überholt hat und laut Meinungsumfragen bei mehr als 20 Prozent liegt.

Die südeuropäischen Volkswirtschaften haben sich in den vergangenen Quartalen besser entwickelt als die nordeuropäischen. Im Falle zunehmender Rezessionsrisiken könnte es im weiteren Jahresverlauf jedoch zu erneuter Volatilität kommen, wenn populistische Tendenzen im Norden des Kontinents eine Rückkehr zu mehr Populismus im Süden auslösen.

Wir befinden uns aktuell an dem Punkt des Monats, an dem die für den weiteren Kurs der Fed maßgeblichen Daten veröffentlicht werden. Die jüngsten Anträge auf Arbeitslosenunterstützung in den Vereinigten Staaten deuten zwar auf eine gewisse Abkühlung am Arbeitsmarkt hin. Es erscheint aber schwierig, ein Wachstum der Beschäftigtenzahlen weit unter der natürlichen Zunahme der Erwerbsbevölkerung zu prognostizieren. In diesem Fall bleibt die Arbeitslosenquote weiterhin sehr niedrig und es gibt wenig, was die Fed von einer weiteren Zinserhöhung im Juli abhalten könnte – es sei denn, es kommt zu negativen Überraschungen.

Konsensschätzungen zufolge werden Basiseffekte die Gesamtinflation im Juni auf 3,0 Prozent bringen. Die Kerninflation aber muss im Monatsvergleich 0,2 Prozent oder weniger betragen, damit sie unter 5,0 Prozent fällt.

 

Veröffentlicht am: 09.07.2023

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