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Sonntag, 28. April 2024
   
 

Der holprige Weg zur Energiewende

Niall Gallagher, Investment Director bei GAM Investments



Eine wichtige Ursache für die anhaltend hohe Inflation in Europa ist die Energiepolitik der letzten zehn Jahre. Die Energiekosten liegen aufgrund von Mängeln in der Energiewende wesentlich höher als im Rest der Welt.


Die für die Energietransformation notwendigen Investitionsausgaben werden erheblich steigen (müssen), was nicht nur für die Wirtschaft und die Investoren, sondern für die gesamte Gesellschaft enorme Auswirkungen haben wird.

Kürzlich traf der britische Premierminister Rishi Sunak, der im nächsten Jahr vor Parlamentswahlen steht und in den Umfragen weit zurückliegt, die pragmatische Entscheidung, das Tempo auf dem Weg zur "Netto-Null" zu drosseln und sich der EU anzuschließen, indem er das Verkaufsverbot für benzin- und dieselbetriebene Fahrzeuge von 2030 auf 2035 verschob. Dies folgte auf die Entscheidung seines deutschen Amtskollegen, die unpopulären Gesetze zur Verwendung von Wärmepumpen voranzutreiben, obwohl seine Partei in den Umfragen ein Rekordtief erreicht hat. Dies unterstreicht die Tatsache, dass die Energiewende, so gut sie auch gemeint sein mag, sowohl schwierig als auch teuer ist. Zu diesen Kosten haben sich Politiker bisher bestenfalls ausweichend geäußert, und die Auswirkungen dämmern allmählich den Investoren.

Öl- und Gassektor mangelt es an Investitionen


Der Öl- und Gassektor hat in den letzten zehn Jahren, vor allem aufgrund des ESG-Drucks und dem übermäßigen Optimismus hinsichtlich des kurz- und mittelfristigen Potenzials für neue, sauberere Energiequellen, unter einem Mangel an Investitionen gelitten. Angesichts der anhaltenden Forderungen zur Dekarbonisierung wird sich das zukünftig auch erstmal nicht ändern. Das Ergebnis ist, dass der derzeit ohnehin schon strukturell angespannte Öl- und Gasmarkt weiterhin Spannungen ausgesetzt sein wird, und das gilt für alle Produkte der Branche. Jeder, der heute in Europa ein Dieselfahrzeug fährt, weiß, dass Diesel teuer ist, was größtenteils auf den Mangel an Dieselraffineriekapazitäten in Europa zurückzuführen ist. Und ob das Verkaufsverbot für neue Benzin- beziehungsweise Dieselautos nun 2030 oder 2035 in Kraft tritt, niemand wird angesichts der kurzen Amortisationsdauer im Zeitalter der Energiewende in eine neue Dieselraffinerie investieren.

Selbst wenn man den Anstieg der Energiepreise in den letzten Wochen nicht berücksichtigt, sorgen die Öl- und Gaspreise im gesamten Energiesektor für Gewinne und bei einem Großteil der Produktpalette für höhere Margen. Da die letzten Jahre nur wenig Investitionen in neue Kohlenwasserstoffanlagen getätigt wurden, werden die meisten Gewinne des Energiesektors - ähnlich wie im Bankensektor - weiterhin an die Aktionäre zurückfließen. In allen Öl- und Gasunternehmen bleiben die Renditen der freien Cashflows recht stabil und die Kapitalrenditen daher sehr hoch. Kurzfristig ist natürlich mit schwankenden Ölpreisen zu rechnen, und zweifelsohne wird es weitere Diskussionen über Mitnahmeeffekte in der Branche geben. Ungeachtet der Politik besteht jedoch kein Zweifel daran, dass der Energiesektor, ähnlich wie der Bankensektor, in nächster Zeit mit äußerst attraktiven Dividenden und umfangreichen Aktienrückkäufen rechnen kann.

 

Veröffentlicht am: 08.10.2023

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