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Sonntag, 28. April 2024
   
 

Die Zeit des Aufschwungs rückt nur langsam näher

UniCredit Bank Austria Konjunkturindikator

Die Verbesserung der Konjunkturlage in Österreich setzte sich in sehr maßvollem Tempo fort. „Der UniCredit Bank Austria Konjunkturindikator stieg im Februar auf minus 2,9 Punkte und erreichte damit den besten Wert seit neun Monaten“, meint UniCredit Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer und ergänzt: „Trotz der fünften Verbesserung in Folge unterschreitet der aktuelle Indikator deutlich den langjährigen Mittelwert und signalisiert somit weiterhin eine angespannte Konjunkturlage. Gegenüber der Stagnation im Schlussquartal des vergangenen Jahres zeigt sich jedoch zumindest ein leichter Aufwärtstrend, der für die ersten drei Monate 2024 ein leichtes Plus der Wirtschaftsleistung in Aussicht stellt.“ Die Ökonomen der UniCredit Bank Austria erwarten für das erste Quartal 2024 einen Anstieg des BIP um 0,1 bis 0,2 Prozent zum Vorquartal.

Abnehmende Sorgen der Konsumenten und leicht verbessertes Exportumfeld

Der aktuelle Anstieg des UniCredit Bank Austria Konjunkturindikators war im Februar vor allem auf die Verbesserung der Stimmung der österreichischen Konsument: innen zurückzuführen. Die deutlichen Lohnerhöhungen und die spürbare Verlangsamung der Inflation trugen zu einer schrittweisen Aufhellung der Kauflaune bei, die sich auch positiv auf die Stimmung der heimischen Dienstleister niederschlug.

„Neben der leichten Verbesserung der Aussichten für den Dienstleistungssektor, getragen von mehr Zuversicht der heimischen Konsument: innen, weist die weiter fortschreitende Konsolidierung des Exportumfelds aktuell auf eine schrittweise Entspannung der Rahmenbedingungen für die österreichische Wirtschaft hin“, meint Bruckbauer.

Allerdings sind die Impulse aus dem Ausland sehr schwach und kommen ausschließlich aus Übersee. Weder die europäische noch die exportorientierte österreichische Industrie zeigten in den ersten Monaten des Jahres eine nennenswerte positive Reaktion auf den leichten globalen Rückenwind. In Österreich waren die baunahen Industriebereiche weiterhin belastet, z.B. die Metallverarbeitung durch die anhaltend schwierige Lage am Bau. Der Mangel an Neuaufträgen dämpfte die Stimmung im Sektor, vor allem im Hochbau und in den Baunebengewerben.

Trotz der erneuten Verbesserung war die Konjunkturstimmung in Österreich im Februar 2024 in allen Wirtschaftsbereichen im pessimistischen Bereich, besonders stark im Dienstleistungssektor und in der Industrie. Im direkten Vergleich mit dem Euroraum war die Konjunkturstimmung in allen Wirtschaftssektoren in Österreich deutlich schlechter. Während sich der Abstand bei den Dienstleistungen und am Bau verkleinerte, nahm der Stimmungsunterschied in der Industrie hingegen etwas zu.  

Nur schwaches Wachstum 2024, etwas mehr Schwung 2025

Die aktuellen Wirtschafts- und Stimmungsindikatoren sprechen weiterhin nur für eine weitgehende Seitwärtsbewegung der Konjunktur in Österreich in den kommenden Monaten. „Wir sind optimistisch, dass sich die schrittweise Verbesserung der Rahmenbedingungen fortsetzen wird und sich ab der Jahresmitte eine nennenswerte Belebung der österreichischen Wirtschaft zeigen wird. Aufgrund des zurückhaltenden Starts ins Jahr erwarten wir für 2024 jedoch nur ein schwaches Wirtschaftswachstum von 0,3 Prozent. Mit etwas Rückenwind durch die weniger restriktive Geldpolitik sollte 2025 ein stärkerer Anstieg des BIP um bis zu 1,5 Prozent möglich werden“, meint UniCredit Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl.

Arbeitslosenquote noch länger im Aufwärtstrend

Aufgrund der anhaltenden Flaute der Konjunktur wird sich die Lage am österreichischen Arbeitsmarkt voraussichtlich bis in den Herbst 2024 hinein verschlechtern. Die Beschäftigung dürfte in den kommenden Monaten sogar leicht sinken und im Gegenzug die Anzahl der Arbeitssuchenden stärker als bisher zunehmen. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote, die in den ersten beiden Monaten des Jahres jeweils 6,7 Prozent betrug, wird sich daher weiter nach oben bewegen, wenn auch relativ verhalten. Der Arbeitsmarkt sollte sich weiterhin recht konjunkturresilient zeigen, jedoch scheint die Bereitschaft zum Halten qualifizierter Arbeitskräfte mittlerweile insbesondere am Bau und in der Industrie abzunehmen.

Trotz des nur moderaten Erholungstempos wird sich der Aufwärtstrend der Arbeitslosigkeit gegen Ende 2024 voraussichtlich wieder umkehren. „Im Jahresdurchschnitt 2024 erwarten wir einen Anstieg der Arbeitslosenquote auf zumindest 6,7 Prozent, nach 6,4 Prozent 2023. Infolge der etwas besseren Konjunktur sollte 2025 die Arbeitslosenquote wieder leicht auf durchschnittlich 6,5 Prozent sinken“, so Pudschedl. Während sich die Arbeitsmarktlage im Dienstleistungssektor bereits in der zweiten Jahreshälfte 2024 wieder verbessern sollte, dürfte der Aufwärtstrend der Arbeitslosigkeit sowohl am Bau als auch in der Industrie das ganze Jahr über andauern.

Inflation geht weiter zurück

Mit dem langsamen Auslaufen der Zweitrundeneffekte, die von gestiegenen Energiepreisen ausgelöst worden waren, wird sich der Rückgang der Inflation im Jahresverlauf 2024 weiter fortsetzen. „Aufgrund der Entwicklung der Inflation in den ersten Monaten des Jahres sind wir weiterhin optimistisch, dass sich die Teuerung bis zum Jahresende 2024 auf unter 3 Prozent verlangsamen wird. Nach durchschnittlich 3,6 Prozent 2024 gehen wir für 2025 von einer Inflationsrate von 2,3 Prozent in Österreich aus“, meint Pudschedl.

Angesichts des günstigen Inflationstrends in ganz Europa rückt nach Ansicht der Ökonomen der UniCredit Bank Austria eine Senkung der Zinsen immer näher. „Wir rechnen weiterhin mit der ersten Leitzinssenkung der EZB im Juni, wobei die Risiken in Richtung eines späteren Beginns des Lockerungszyklus gerichtet sind. Die EZB wird einen vorsichtigen Kurs mit einer schrittweisen Senkung um 25 Basispunkte einschlagen, mit kumulativen Zinssenkungen von 75 Basispunkten in diesem Jahr und 100 Basispunkten im Jahr 2025“, meint Bruckbauer abschließend.

 

Veröffentlicht am: 16.03.2024

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