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Dienstag, 19. März 2024
   
 

Ich hab‘ Rücken

Von Hexenschüssen und anderen Schmerzquellen

Viele kennen es: Eine falsche Bewegung beim Aufstehen oder beim Heben der schweren Getränkekiste und plötzlich schießt ein stechender Schmerz in den Rücken. Wer unter dem im Volksmund als Hexenschuss bekannten Problem leidet, kann sich oftmals kaum noch aufrichten.

In einigen Fällen strahlen Beschwerden sogar bis in Beine oder Füße aus und Kribbeln oder Taubheitsgefühle entstehen. „Dann ist häufig der Ischiasnerv betroffen, welcher sich vom unteren Rücken bis in die Füße erstreckt“, weiß Dr. Reinhard Schneiderhan, Orthopäde aus München und Präsident der Deutschen Wirbelsäulenliga. „Während ein akuter Hexenschuss, auch als Lumbago bezeichnet, häufig nach einigen Tagen wieder verschwindet, empfiehlt es sich bei ausstrahlenden Schmerzen, die länger als eine Woche anhalten, einen Arzt aufzusuchen, um die Ursache zu klären.“

Plötzliche Bewegungsnot

Zumeist tritt ein Hexenschuss im Bereich der Lendenwirbelsäule auf und führt dort zu lokal begrenzten Beschwerden. Aufgrund von mangelnder Bewegung oder dauerhaften Fehlhaltungen zum Beispiel beim Sitzen liegt bei den meisten Betroffenen eine unzureichend ausgebildete Rückenmuskulatur vor. In diesen Fällen reichen als Auslöser für den plötzlich auftretenden Rückenschmerz oft bereits ruckartige Bewegungen wie das schnelle Anheben schwerer Gegenstände oder ungewöhnliche Körperdrehungen.

Doch auch Unfälle oder Stürze mit unerwartet starken Belastungen des Rückgrats erhöhen das Risiko eines Hexenschusses. Viele Patienten nennen außerdem kalte Zugluft als Ausgangspunkt ihrer Probleme. In der Folge kommt es zu Muskelverspannungen, ein sogenannter Hartspann entsteht und löst Schmerzen aus. „Daneben ist häufig eine Gelenkblockierung der Grund für eine Lumbago. Durch ungünstige Bewegungen können sich die Gelenke verhaken und blockieren. Die Vielzahl von Nerven im Bereich der kleinen Wirbelgelenke erzeugt dann schmerzhafte Beschwerden“, erklärt Dr. Schneiderhan. Bei einem akuten Verlauf klingen diese jedoch meist nach einigen Tagen wieder ab.

Nerv in der Klemme


Bestehen Schmerzen länger und kommt es zu Gefühlsstörungen wie Taubheit oder Kribbeln, liegt häufig eine Reizung oder Einklemmung des Ischiasnervs vor. Als einer der dicksten Nerven im menschlichen Körper besteht er aus mehreren Nervenwurzeln, auch Segmente genannt. „Je nachdem, welches Segment betroffen ist, strahlen Beschwerden unterschiedlich weit in Beine oder Füße aus“, sagt Dr. Schneiderhan. Degenerative Veränderungen der Bandscheiben stellen die Hauptursache für Ischiasschmerzen dar. Durch dauerhaften Druck auf die Wirbelsäule kommt es dabei zu Verschleißerscheinungen der natürlichen Stoßdämpfer, sodass sich Bandscheibengewebe vorwölbt oder vollständig austritt und auf umliegende Nervenwurzeln drückt. Auch eine Spinalkanalstenose, bekannt als Wirbelkanalverengung, oder die sogenannte Spondylolisthesis, also eine Instabilität der Wirbelsäule, kann Auslöser des Ischias-Syndroms sein.

Für eine exakte Diagnose empfiehlt sich ein Besuch beim Arzt. Dieser führt eine sorgfältige klinische Untersuchung sowie gegebenenfalls bildgebende Verfahren wie eine Magnetresonanztomografie, kurz MRT, durch. Je nach Auslöser kommen dann verschiedene Therapiemaßnahmen infrage, die von schmerzlindernden oder verspannungslösenden Medikamenten bis hin zu Bandscheibenbehandlungen zum Beispiel mit dem Wirbelsäulenkatheter reichen. „Dabei injizieren wir ein spezielles Medikamentengemisch gezielt an die betroffene Stelle und schrumpfen störendes Gewebe. Dieses minimalinvasive Verfahren reduziert das Risiko anschließender Narbenbildung auf ein Minimum“, betont Dr. Schneiderhan abschließend.     

Tipps und Tricks zur Selbsthilfe

Eine akute Lumbago lässt sich mit der sogenannten Stufenlagerung lindern. Dabei liegen Kopf und Rücken gerade auf einer festen Unterlage. Knie und Unterschenkel ruhen erhöht, zum Beispiel auf einem Stuhl, sodass ein rechter Winkel entsteht. Auch Wärmeanwendungen wie Rotlicht- oder Fangotherapien bessern Beschwerden.

Generell gilt: Wer sich schnell wieder bewegt, baut Verspannungen aktiv ab und beugt weiteren Schmerzen effektiv vor.

Foto: Praxisklinik Dr Schneiderhan & Kollegen

 

Veröffentlicht am: 22.04.2016

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