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Sonntag, 28. April 2024
   
 

UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex im April

Auftragsschwäche in der österreichischen Industrie verstärkt sich und die Preise beginnen zu sinken

Die Verlangsamung der Industriekonjunktur in Österreich setzte sich zu Beginn des zweiten Quartals 2023 fort. „Der UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex ist im April auf 42,0 Punkte gefallen. Damit liegt er bereits den neunten Monat in Folge unter der Wachstumsschwelle und unterschreitet diese aktuell so deutlich wie noch nie in der laufenden Schwächephase“, meint UniCredit Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer.

Die anhaltende Abkühlung der Industriekonjunktur, die sich im Rückgang des aktuellen UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex widerspiegelt, ist vor allem auf die spürbare Abschwächung der Nachfrage zurückzuführen. „Das Neugeschäft ist im April deutlich zurückgegangen, was die Betriebe zu einer Verringerung der Produktion veranlasst hat. Die Einkaufsmenge war folglich deutlich geringer als im Vormonat, was einen starken Rückgang der Preise für Vormaterialien und Rohstoffe unterstützte. Erstmals seit zweieinhalb Jahren verringerten sich auch die Verkaufspreise. In diesem Umfeld ist der Jobaufbau nunmehr fast zum Erliegen gekommen“, fasst Bruckbauer die wichtigsten Ergebnisse der aktuellen Umfrage zusammen.

Weniger Aufträge aus dem In- und Ausland

Die heimische Industrie hat im April ihre Produktionsleistung erneut zurückgefahren, wenn auch nicht ganz so stark wie im Vormonat. Der Produktionsindex stieg auf 46,9 Punkte und liegt damit bereits fast ein ganzes Jahr unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. „Die Betriebe konnten im April erneut weniger neue Aufträge verbuchen. Die Anzahl der einlangenden Aufträge sank gegenüber dem Vormonat sowohl aus dem In- als auch dem Ausland in etwa gleich hohem Tempo. In beiden Fällen handelte es sich dabei um den stärksten Rückgang des laufenden Jahres“, meint UniCredit Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl. Das Neugeschäft wurde abgesehen von der konjunkturellen Unsicherheit am Markt auch von den hohen Preisen sowie hohen Lagerbeständen der Kunden gedämpft.

„Angesichts des fehlenden Neugeschäfts verringerten sich die Auftragsrückstände der heimischen Betriebe massiv, was sich in einer erneuten Reduktion der Lieferzeiten auswirkte. Die Lieferzeiten verringerten sich sogar so stark gegenüber dem Vormonat, wie noch nie seit Beginn der Erhebung dieses Indikators im Jahr 1998“, meint Pudschedl. Neben der Abschwächung der Nachfrage zeigt sich darin auch die fortschreitende Auflösung der Lieferprobleme.

Verkaufspreise sanken im April

Aufgrund des geringeren Bedarfs an Rohstoffen und Vorprodukten reduzierten die heimischen Betriebe im April ihre Einkaufsmengen, was sich nicht nur in einer Verkleinerung der Vormateriallager niederschlug, sondern vor allem zu deutlich sinkenden Einkaufspreisen führte. „Die Verschiebung der Angebots-Nachfrage-Relationen nach der Auflösung der Lieferprobleme haben den Rückgang der Einkaufspreise, der erstmals im Vormonat zu beobachten war, im April deutlich verstärkt. Die Kosten der Betriebe für Vorprodukte sanken dabei so stark wie zuletzt unmittelbar zu Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020“, meint Pudschedl und ergänzt: „Angesichts der schwächeren Nachfrage wurde der anhaltende Preisrückgang im Einkauf an die Kunden weitergegeben. Erstmals seit zweieinhalb Jahren nahmen die Verkaufspreise der heimischen Industrie zumindest leicht ab.“

Trendwende am Arbeitsmarkt kündigt sich an

Nach über zwei Jahren scheint der Jobaufbau in der österreichischen Industrie nun langsam zum Stillstand zu kommen. Im April sank der Beschäftigungsindex auf 50,8 Punkte und zeigte damit nur noch einen marginalen Anstieg der Beschäftigung in der Sachgüterindustrie an. Während die Mehrheit der Unternehmen weiter ihren Personalstock ausbaute, gab eine steigende Anzahl der Betriebe an, frei werdende Stellen aufgrund einer geringen Nachfrage und hoher Kosten unbesetzt zu lassen.

Mit saisonbereinigt rund 20.000 Personen hatte sich jüngst die Anzahl der Arbeitssuchenden in der österreichischen Industrie leicht erhöht. Die Arbeitslosenquote lag dank des noch anhaltenden Beschäftigungsanstiegs jedoch bei nur 3 Prozent saisonbereinigt. „Im ersten Jahresdrittel hat die Arbeitslosenquote in der österreichischen Sachgüterindustrie durchschnittlich nur 3,1 Prozent betragen. In den kommenden Monaten ist allerdings aufgrund der schwachen Konjunktur mit einem leichten Anstieg zu rechnen. Mit 3,3 Prozent im Jahresdurchschnitt wird die Arbeitslosenquote 2023 voraussichtlich etwas höher als im Vorjahr mit 3,1 Prozent ausfallen“, meint Pudschedl und ergänzt: „Weiterhin wird damit in der Industrie die Arbeitslosenquote deutlich niedriger als in der Gesamtwirtschaft ausfallen. Wir erwarten für Österreich insgesamt eine Arbeitslosenquote von 6,4 Prozent.“

Gedämpfte Produktionserwartungen

Nicht nur in Österreich weist der Rückgang des UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex auf eine Abkühlung der Industriekonjunktur seit dem Jahresbeginn hin. Im Euroraum ist der vorläufige Einkaufsmanagerindex auf 45,5 Punkte gesunken, verursacht von den großen Märkten Deutschland und Frankreich. Im Vergleich zu Österreich liegen die Einkaufsmanagerindizes für die verarbeitende Industrie auch hier jedoch mit 44,0 bzw. 45,5 Punkten höher, wobei der Unterschied vor allem in höheren Werten für das Neugeschäft liegt. Die etwas günstigere Nachfrageentwicklung in den wichtigen Handelspartnerländern nährt die Hoffnung auf eine baldige Besserung auch in Österreich.

Vorerst ist jedoch das Ende der leichten Rezession in der heimischen Industrie nicht absehbar. Das Auftrags- Lager -Verhältnis verschlechterte sich im April erneut geringfügig und weist weiterhin klar darauf hin, dass bei aktuellem Stand in den Auslieferungslagern, die einlangenden Aufträge auch mit geringeren Produktionskapazitäten erfüllt werden können. Die Produktion dürfte somit in den kommenden Monaten weiter sinken. Darauf weisen auch die mittelfristigen Produktionserwartungen der Betriebe hin.

„Die Sorge über das nach wie vor hohe Preisniveau, die Verschärfung der finanziellen Bedingungen, die Schwäche des Bausektors und die allgemein gedämpfte Nachfrage haben die Produktionserwartungen der Unternehmen im April ungünstig beeinflusst. Der Erwartungsindex verharrte bei 47,3 Punkten“, meint Bruckbauer und ergänzt: „Mit der Auflösung der Lieferprobleme und dem Rückgang der Preise kam es in den vergangenen Wochen zu einigen positiven Veränderungen in den Rahmenbedingungen für die österreichische Wirtschaft. Allerdings scheinen diese positiven Signale noch zu schwach, um unmittelbar eine Belebung der Industriekonjunktur in Österreich einzuleiten.“

 

Veröffentlicht am: 27.04.2023

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