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Samstag, 27. April 2024
   
 

UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex im Jänner

Österreichs Industrie startete schwach, aber weniger pessimistisch ins Jahr 2024



Die Industrie in Österreich schwächelte auch zum Jahresbeginn 2024. „Der UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex stieg im Jänner leicht gegenüber dem Vormonat an. Mit 43,0 Punkten wurde immerhin der höchste Wert seit zehn Monaten erzielt. Allerdings wurde damit die Marke von 50 Punkten, ab der Wachstum signalisiert wird, erneut deutlich unterschritten“, meint UniCredit Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer und ergänzt: „Auch wenn sich die Konjunkturlage zu Beginn des Jahres geringfügig verbessert hat, die heimische Industrie konnte die seit Mitte 2022 andauernde Rezession noch nicht überwinden. Für die nächsten Monaten ist zudem von einer Fortsetzung der rückläufigen Produktionsentwicklung auszugehen, wenn auch der Pessimismus deutlich abgenommen hat. Mit 49,9 Punkten stieg der Index der Produktionserwartungen den dritten Monat in Folge auf den höchsten Wert seit einem Jahr.“

Die Ergebnisse der aktuellen Umfrage unter heimischen Einkaufsmanager:innen zeigen eine leichte Verbesserungstendenz der Industriekonjunktur in Österreich zu Jahresbeginn an. „Die Produktion wurde zwar fast genauso stark wie im Vormonat zurückgenommen, weil das Neugeschäft weiterhin abnahm, allerdings fiel dessen Rückgang etwas geringer aus als noch im Dezember. Die Beschäftigung wurde mit geringerem Tempo abgebaut. Trotz einer Beschleunigung des Preisrückgangs für Vormaterialien und Rohstoffe wurde die Einkaufsmenge stark reduziert und folglich gingen die Lagerbestände deutlich zurück“, so Bruckbauer.

Der Anstieg des UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex im Jänner erfolgte im Gleichschritt mit den meisten europäischen Indizes. Der vorläufige Einkaufsmanagerindex für den Euroraum stieg auf 46,6 Punkte, unterstützt durch eine Verbesserung des deutschen Indikators auf 45,4 Punkte. „Die österreichische Industriekonjunktur scheint im europäischen Vergleich etwas hinterherzulaufen. Der UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex unterschreitet seit einigen Monaten sowohl den Wert für den Euroraum als auch für Deutschland, unserem wichtigsten Abnehmerland. Im Detail zeigt sich in Österreich unter anderem im Neugeschäft insbesondere in der Exportnachfrage eine ungünstigere Entwicklung, die zu stärkeren Produktionseinbußen führt“, so Bruckbauer.

Tempo des Rückgangs der Produktionsleistung stabilisierte sich


Die heimischen Betriebe haben die Produktionsleistung im Jänner etwas weniger stark reduziert als im Vormonat. Der Produktionsindex stieg allerdings um nur 0,2 auf 41,6 Punkte. „Belastet durch die allgemein zurückhaltende Nachfrage, die geopolitischen Unsicherheiten und die verschärften Finanzierungsbedingungen wurde zu Jahresbeginn die Produktionsleistung erneut stark reduziert. Der Rückgang der Neuaufträge verlangsamte sich jedoch ebenfalls, wofür die Inlandsaufträge verantwortlich zeichnen. Die Einbußen im Exportgeschäft nahmen im Jänner dagegen mit höherem Tempo zu als im Vormonat, waren allerdings die zweitniedrigsten der vergangenen eineinhalb Jahre“, sagt UniCredit Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl. Trotz des leichten Anstiegs auf 40,6 Punkte war der Index für die Auftragseingänge bereits das 21. Mal in Folge niedriger als der Produktionsindex. Die heimischen Betriebe konzentrierten sich demnach erneut auf die Abarbeitung der Auftragsbestände, die folglich im Jänner wieder stark abnahmen, was eine weitere Verringerung der durchschnittlichen Lieferzeiten unterstützte. Allerdings reduzierten sich die Lieferzeiten nur noch mit dem geringsten Tempo seit einem Jahr, nachdem infolge der Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer Fracht über das Kap der Guten Hoffnung umgeleitet wurde.

Verstärkter Lagerabbau und sinkende Preise


Im Jänner wurde infolge des sinkenden Produktionsbedarfs die Einkaufstätigkeit erneut stark zurückgefahren. Zudem versuchten die Unternehmen aus Kostengründen die Bestände an Vormaterialien und Rohstoffen abzubauen. Die Bestände in den Einkaufslagern wurden so stark reduziert wie zuletzt im Herbst 2009 während der Finanzkrise. Auch die Bestände an Fertigerzeugnissen nahmen stärker als im Vormonat ab.

Angesichts des Überschussangebots für Rohstoffe und Vormaterialien konnten die heimischen Betriebe niedrigere Einkaufspreise mit ihren Lieferanten aushandeln. Der Rückgang der Einkaufspreise beschleunigte sich sogar gegenüber dem Vormonat. Der Index der Einkaufspreise sank im Jänner auf 41,2 Punkte. „Der erneute Rückgang der Einkaufspreise zeigt, dass die gestiegenen Frachtkosten im Seehandel vorerst keinen spürbaren Einfluss auf die Gesamtstückkosten in Österreich haben. Die Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer und der Umweg über das Kap der Guten Hoffnung führen jedoch aufgrund der Verlängerung der Transportzeit um rund sieben Tage und zusätzlichem Treibstoffbedarf zu höheren Kosten für Fracht, vor allem aus Asien. Dies könnte in den kommenden Monaten einen ungünstigen Einfluss auf die Entwicklung der Lieferzeiten und der Einkaufspreise auch in Österreich haben. Die Folgen dürften für die heimische Industrie jedoch überschaubar bleiben“, meint Pudschedl.

Die Verkaufspreise sanken im Jänner mit gleich hohem Tempo wie im Vormonat und damit deutlich langsamer als die Einkaufspreise. Im Durchschnitt sorgten die Preistrends zu Jahresbeginn 2024 erneut für eine leichte Verbesserung der Ertragslage der heimischen Betriebe.

Weitere Jobs gingen verloren

Aufgrund der anhaltend starken Verringerung der Produktionsleistung und der sich rasch abbauenden Auftragsrückstände haben die heimischen Industriebetriebe im Jänner ihre Personalkapazitäten weiter reduziert. Allerdings stieg der Beschäftigtenindex auf 45,3 Punkte, was den langsamsten Stellenabbau seit August vorigen Jahres signalisiert.

„Die Arbeitslosenquote in der österreichischen Sachgütererzeugung betrug zu Jahresbeginn 2024 saisonbereinigt 3,4 Prozent. Während Tirol mit knapp 2,0 Prozent den niedrigsten Wert aufweist, ist die Arbeitslosenquote in Wien mit 7 Prozent die höchste im Sektor. Neben Wien weisen auch das Burgenland, Kärnten und Vorarlberg eine überdurchschnittlich hohe Arbeitslosenquote in der Sachgütererzeugung auf“, meint Pudschedl.

In den kommenden Monaten ist mit einer weiteren Verschlechterung der Lage am Arbeitsmarkt in der Industrie zu rechnen, sodass nach einer Arbeitslosenquote von durchschnittlich 3,2 Prozent im Jahr 2023 mit einem Anstieg 2024 auf durchschnittlich rund 3,5 Prozent gerechnet werden muss. Damit wird die Arbeitslosenquote in der Industrie jedoch weiterhin klar unter jener in der Gesamtwirtschaft von voraussichtlich 6,7 Prozent liegen.

 

Veröffentlicht am: 30.01.2024

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