^

 

 Suche  | Sitemap  | Kontakt  | Impressum  | Datenschutz
       
Dienstag, 19. März 2024
   
 

Vorsicht heißt die Devise

Sommerzeit ist Zeckenzeit!

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), auch Zeckenenzephalitis genannt, ist eine durch Zecken übertragbare Virus-Erkrankung. Doch anders als der Name vermuten lässt, tritt sie mittlerweile nicht mehr nur im Frühjahr und Sommer auf, da Zecken bereits ab einer Temperatur von 5 Grad Celsius aktiv werden.

FSME kann mit einer fieberhaften Erkrankung unter Beteiligung der Hirnhäute (Hirnhautentzündung, Meningitis) einhergehen. Wenn die Infektion von den peripheren Organen auf das zentrale Nervensystem übergreift, sind schwere Verlaufsformen möglich.

Ist die Erkrankung einmal ausgebrochen, gibt es keine ursächliche Therapie. Umso wichtiger ist daher ein wirksamer Impfschutz, durch den ein Ausbruch von vornherein verhindert werden kann.

Lebenszyklus einer Zecke

Im Herbst legen die Zeckenweibchen ca. 2.000 Eier ab.1 Im Frühjahr schlüpfen kleine, geschlechtslose Larven, die nur drei Beinpaare besitzen. Zecken durchlaufen drei Entwicklungsstadien von der Larve über die Nymphe zur adulten (ausgewachsenen) Zecke.

Für ihre Weiterentwicklung benötigt die Larve eine erste Blutmahlzeit. Zu ihren Wirten zählen kleine Säugetiere, wie Mäuse oder Igel. Schon die 0,5 Millimeter großen Spinnentiere können Krankheitserreger in sich tragen, was für den Menschen aber eher keine Rolle spielt, da die Haut für die kleinen Larven zu dick ist. Nach ihrer ersten Blutmahlzeit häutet sich die Larve und entwickelt sich zur weiterhin geschlechtslosen Nymphe.

Mit etwa 1 Millimeter ist diese noch deutlich kleiner als eine adulte Zecke, besitzt aber schon vier Beinpaare. Die Nymphe ist wesentlich mobiler als die Larve und auch ihr Stechapparat ist ausgeprägter. Zu ihren Wirten gehören nun mittelgroße Tiere und Menschen. Eine weitere Blutmahlzeit leitet die nächste Häutung ein. Nymphen sowie adulte Zecken können mit ihrem Stich sowohl Borrelien als auch das FSME-Virus auf den Wirt übertragen. FSME ist die einzige von Zecken übertragbare Krankheit, gegen die man sich impfen lassen kann.

Nach der zweiten Häutung ist die Zecke geschlechtsreif. Um Eier ablegen zu können, benötigt das 2,5 – 4 Millimeter große Weibchen eine weitere Blutmahlzeit. Bis zu zehn Tage muss es Blut aufnehmen, um genug Nahrung in sich zu tragen. Ihr Körpergewicht steigt auf das 100- 200-fache an, denn weibliche Zecken können bis zu zehnmal mehr Blut aufnehmen als ihr eigenes Körpergewicht. Nach dem Stich legt die Zecke ihre Eier ab und stirbt.



Ansteckung meist durch Zecken

Überträger des FSME-Virus sind in der Regel befallene Zecken. Die Erreger der Zeckenenzephalitis befinden sich im Speichel der Zecke. Im Falle eines Stiches können sie bereits nach kurzer Zeit in die Wunde des Wirtes gelangen. Auch eine frühe Entfernung der Zecke schützt daher nicht vor einer Infektion mit FSME-Viren. Zudem ist eine Ansteckung durch verseuchte Rohmilch oder Rohmilchprodukte von infizierten Tieren möglich. Gerade Rinder sind häufig Träger der FSME-Viren. In Osteuropa nimmt die Bedeutung dieses Übertragungsweges immer mehr zu. In Deutschland ist dies nur selten der Fall.

Symptome und Krankheitsverlauf

Nicht jeder Stich einer befallenen Zecke führt zur Zeckenenzephalitis und auch wenn Menschen mit dem FSME-Virus infiziert wurden, muss die Krankheit nicht zwangsläufig ausbrechen. Kommt es jedoch zu einer Erkrankung, kann diese in zwei Phasen verlaufen. Betroffene klagen in der ersten Phase meist ein bis zwei Wochen nach dem Zeckenstich über grippeähnliche Beschwerden wie Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen und leichtes Fieber. Nicht selten wird die Infektion daher anfangs häufig mit einer Erkältung oder Grippe verwechselt. Bei vielen Betroffenen ist die Krankheit nach dieser Phase (in der Regel ca. eine Woche) ausgestanden.

Bei ca. 30 Prozent erreicht das Virus eine zweite Phase und greift, nach einem beschwerdefreien Intervall von einigen Tagen, das Zentralnervensystem an. Dies kann sich durch Lichtscheuheit, Nackensteifigkeit, Schwindelgefühl, Übelkeit und heftigen Kopfschmerzen sowie hohem Fieber äußern. Die schwächste Form stellt dabei die Hirnhautentzündung (Meningitis) dar. In besonders schweren Fällen kommt es zu einer Beteiligung des Rückenmarks, die zu Bewusstseins-, Sprach- und Schluckstörungen, Koordinationsproblemen oder sogar Lähmungserscheinungen der Extremitäten führen kann. Es wird davon ausgegangen, dass etwa jeder zehnte Patient nach einer schweren klinischen Verlaufsform mit einer Infektion des Zentralnervensystems langanhaltende oder sogar dauerhafte Schäden beibehält. Das Risiko für einen schweren Verlauf steigt mit dem Alter an.

FSME-Risikogebiete nehmen zu

Nicht in allen Regionen sind Zecken mit FSME-Viren infiziert. Doch die Zeckenenzephalitis ist in Europa weit verbreitet. Ein ernstzunehmendes Gesundheitsproblem stellt die Erkrankung vor allem in Osteuropa dar. Aber auch in Österreich, an der Südküste Norwegens, in Dänemark sowie in Mittel- und Südschweden befinden sich FSME-Endemiegebiete. Ebenso werden aus der Schweiz und aus Regionen Norditaliens deutliche Zunahmen der Erkrankung gemeldet.

In Deutschland ist vor allem der Süden betroffen: Bayern, Baden-Württemberg, aber auch Landkreise von Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen zählen zu den Risikogebieten.

Was ist im Falle einer Erkrankung zu tun?

Da es keine spezifische Therapie gegen FSME-Viren gibt, können lediglich die Symptome behandelt und der Körper bei seinem Kampf gegen den Erreger unterstützt werden.2 Ziel der Behandlung ist es, die Beschwerden zu lindern und Langzeitschäden zu vermeiden. Bettruhe und die Einnahme von fiebersenkenden Medikamenten können helfen. Bei schweren Verläufen ist eine intensive Überwachung im Krankenhaus unumgänglich.

Wie kann man sich schützen?

Da es noch keine Behandlung bei Zeckenenzephalitis gibt, ist eine vorbeugende Impfung umso wichtiger. Diese stellt den einzigen wirksamen Schutz dar, um sich vor einer Infektion zu schützen. Drei Impfungen sind für den Aufbau des Impfschutzes notwendig. Bei der Grundimmunisierung erfolgen die ersten beiden Impfungen im Abstand von ein bis drei und die dritte nach neun bis zwölf Monaten. Nach der Grundimmunisierung erfolgt die erste Auffrischung nach drei Jahren. Vor allem für Menschen, die sich häufig in FSME-Risikogebieten aufhalten, ist besondere Vorsicht geboten: Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Bewohnern sowie Reisenden in Risikogebiete die FSME-Impfung.

Für Kurzentschlossene, etwa bei einer bevorstehenden Reise in ein Risikogebiet, gibt es ein Schnellimmunisierungsschema. In diesem Fall wird die Grundimmunisierung innerhalb von drei Wochen abgeschlossen.
Auch für Kinder gibt es einen speziellen Impfstoff gegen FSME, der ab einem Jahr zugelassen ist. Eine regelmäßige Auffrischung des Impfschutzes wird empfohlen.

Zeckenstiche verhindern – Vorbeugende Maßnahmen vor dem Aufenthalt im Freien

Neben einer Schutzimpfung kann man zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, um Zeckenstiche zu vermeiden:
- Neben Zeckenenzephalitis können Zecken auch andere Krankheiten, wie Borreliose übertragen, gegen die es keine Impfungen gibt. Ratsam ist es, sich möglichst nicht im hohen Gras oder Unterholz aufzuhalten. Dort fühlen sich Zecken aufgrund der angenehmen Temperaturen auch in kühleren Jahreszeiten noch wohl.

- Geschlossene Kleidung mit langen Ärmeln sowie lange Hosen und feste Schuhen schützen vor den lästigen Spinnentieren, die meist nicht höher als 1,50 Meter klettern können.

- Die Anwendung von speziellen Repellentien schützt nicht nur vor Mückenstichen sondern hält auch Zecken fern. Sie wirken durch das Abdecken des Körpergeruchs, wodurch die Zecken ihren Orientierungssinn verlieren. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass Repellentien immer nur für eine kurze Zeitspanne wirksam sind, bevor sie neu aufgetragen werden müssen.

- Nach langen Ausflügen in der Natur ist es empfehlenswert, seinen Körper gründlich abzusuchen. Die Spinnentiere suchen meist dünne und warme Hautstellen, wie Kniekehlen, Arme, Hals, Kopf oder den Intimbereich auf. Im besten Fall findet man die Zecke sogar noch bevor sie sticht.

- Kommt es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Stich, sollte die Zecke schnellstmöglich entfernt werden. Hierzu können spezielle Zeckenkarten oder Pinzetten verwendet werden, die z.B. in Drogerien oder Apotheken erhältlich sind.

 

Veröffentlicht am: 07.05.2016

AusdruckenArtikel drucken

LesenzeichenLesezeichen speichern

FeedbackMit uns Kontakt aufnehmen

FacebookTeile diesen Beitrag auf Facebook

Nächsten Artikel lesen

Vorherigen Artikel lesen

 

Neu:


 

 

 

 

Werbung

Werbung

 

 

 

Werbung

             

 

Besuchen Sie auch diese Seiten in unserem Netzwerk:
| Börsen-Lexikon
| Fotograf Fotomensch Berlin
| Geld & Genuss
| gentleman today
| genussmaenner.de
| geniesserinnen.de
| instock.de
| marketingmensch | Agentur für Marketing, Werbung & Internet
| Unter der Lupe

© 2024 by frauenfinanzseite.de, Groß-Schacksdorf. Alle Rechte vorbehalten.